Selbstfürsorge-Tipps finden sich schon an jeder Ecke. Dass es mehr ist als Schaumbäder, am Strand sitzen oder meditieren, hast du sicher auch schon gelesen. Oder Selbstfürsorge als „dafür hab ich grad echt keine Zeit“ abgetan.
Was ist Selbstfürsorge eigentlich?
Selfcare oder Selbstfürsorge hat in den letzten Jahren Social Media-Plattformen und Influencer-Content quasi im Sturm erobert. Klar, „tu dir selbst was Gutes“ und „Du bist es wert“ hört doch jeder gern. Quasi die Erlaubnis, endlich mal auf sich zu schauen.
Gleichzeitig hat sich das Klischee vom Schaumbad mit Kerzen, dem Durchatmen am Meer oder eben Meditation und einfache spirituelle Praktiken durchgesetzt. Das lässt sich halt auch leicht in schönen Bildern darstellen. Tatsächlich gleicht Selbstfürsorge aber eher Selfparenting, finde ich. Es geht darum, das höchste Wohl deines Selbst im Auge zu haben – und auch mal die „unangenehme“ Wahl zu treffen.
Viele von uns denken aber oft erst dann an Selbstfürsorge, wenn sie in einer Ausnahmesituation sind und merken: Ups, hier bin ich jenseits meiner Grenzen. Wenn das Funktionieren plötzlich nicht mehr so klappt. Sabine Scholze hat aus einer solchen Situation eine Anleitung zur Selbstfürsorge geschrieben.
Ich habe hier in diesem Beitrag für die drei Bereiche deines Wesens, nämlich für Körper, Geist und Seele, fürs erste jeweils 13. Beispiele zusammengetragen. Die Liste wird immer wieder erweitert. Speicher dir den Beitrag also gern ab und schau öfter mal vorbei! Und: Vielleicht magst du ja eigene Beispiele in den Kommentaren hinzufügen?
Selbstfürsorge-Tipps für den Körper
- Den Zahnarzttermin (gilt auch für jeden anderen Arzt) ausmachen, der schon so lang ansteht.
- Schmerzen wahrnehmen und auf den Grund gehen, statt sie mit Tabletten einfach wegzuwischen.
- Die eigene Speisekarte überdenken: Womit versorgst du deinen Körper eigentlich?
- Sorge für deinen Wasserhaushalt – wann hast du das letzte Glas Wasser getrunken?
- Gönne deinem Körper mal ein Strecken und Dehnen.
- Aufwärmen ist Selbstfürsorge. Ob vor dem Sport oder vor z.b. Gesangsübungen – immer, wenn du deinem Körper ungewohnte oder mehr Leistung abverlangst.
- Massagen, Dehnen und Rasten – Regeneration tut gut.
- Pflege: Cremen, Nagelfeilen, und HAHA auch ein Schaumbad.
- Sex. Unser Körper ist dafür gemacht, ihn zu genießen. Dazu gehört auch Erotik und Leidenschaft. In deinem Rahmen, mit deinen Grenzen.
- Erlaube dir Kleidung, in der du dich wohlfühlst. Sie darf passen, dir gefallen und für genau die Temperatur sorgen, die du brauchst.
- Dein Körper ist eine Maschine mit unglaublich vielen Funktionen. Welche hast du schon lange nicht genutzt? Stehen, gehen, laufen, springen, tanzen, drehen, hocken, heben … You get the idea 😉
- Geh aufs Klo, wenn du musst! Wir sind nicht mehr in der Schule, wo plötzlich andere über unsere Körperfunktionen bestimmt haben.
- Schlaf ist wichtig. Was brauchst du genau heute, um gut zu schlafen?
Selbstfürsorge-Tipps für die Seele
- Nein sagen! Deine Grenzen schaffen deinen Safe Space. Das gilt auch dir selbst gegenüber.
- Feiere deine Erfolge. Du hast in deinem Leben schon viel mehr erledigt und geschafft, als grade auf deiner To-Do-Liste steht.
- Kommuniziere deine Wünsche. Erlaubst du dir überhaupt welche?
- Lach mal wieder. Ich liebe z.b. Anti-Witze wie die zwei Erbsen, die einen Gang entlanggehen. Sagt die eine: „Vorsicht, da kommt eine Treppepepepepe…“
- Fuck Klischees: Meditiere, nutze Räucherzeugs – alles, was deine Seele aufatmen lässt.
- Investiere in die Beziehung mit dir Selbst. Zeit, Interesse, auch Geld für Selbsterfahrung, wenns passt.
- Danke dir. Immerhin bist du schon dein ganzes Leben an deiner Seite. Mehr Tipps für Dankbarkeit findest du hier.
- Wie sprichst du mit dir selbst? Sorgst du für ein konstruktives Innenleben?
- Schattenarbeit: Auch die Seiten, die du vielleicht nicht so gerne an dir magst, gehören zu dir.
- Reserviere täglich Zeit für dich. Nicht für bestimmte Dinge, sondern Zeit, in der du in dich hineinhörst. Deiner Seele lauschst, ihre Sehnsüchte, Bedürfnisse, Wünsche und Ängste wahrnimmst.
- Erlaube dir zu spielen und dich kreativ auszudrücken.
- Persönliche Empfehlung: Konsens und Gewaltfreie Kommunikation. Darf gelernt und geübt werden.
- Finde Deine Magie, deine Märchen, deine fantastischen Momente. Spiritualität ist so individuell wie deine Fingerabdrücke.
Selbstfürsorge-Tipps für den Geist
- Wie unser Körper eine hochkomplexe Maschine ist, ist unser Geist der faszinierendste Computer der Welt. Also nutze und fordere ihn.
- Lerne Neues. Und erlaube dir, zu üben und mit Gelerntem zu spielen.
- Hinterfrage, was du schon weißt.
- Welchen Input schenkst du dir? Das muss nicht nur Hochgeistiges sein, eine gesunde Mischung tut auch hier gut.
- Finde Menschen, mit denen du Ideen diskutieren kannst.
- Wie sprichst du mit dir selbst? (ja, der kam oben schon vor, betrifft aber Geist und Seele.)
- Spiele mit Perspektiven, du könntest Neues lernen (siehe Punkt 2.)
- Challenge deine Glaubenssätze.
- Nimm dir Zeit für deine Ziele und Visionen.
- Meine Lieblingsfrage: Ist das wahr? Viel zu oft sind unsere Gedanken nämlich einfach nicht upgedatet.
- Erlaube auch deinem Geist Erholung. Meditation, Trance, monotone körperliche Tätigkeiten, Ekstase – das alles kann dem Geist eine Ruhepause verschaffen.
- Braindumping: Gestatte deinem Geist, sich regelmäßig einfach von Zeug zu befreien. Das kann abendliches journalling sein, ich erzähl gern alles, was so irgendwie unsortiert im Kopf rumschwirrt der Wand (die kann nämlich weder zurückreden noch weggehen, im Gegensatz zum Hexenkater :D). Einfach quasi eine geistige Reinigung.
- Gib deinem Verstand immer wieder eine Zielaufgabe. Er ist ein Supercomputer – lass ihn also Lösungen und Wege finden.
Liebe Veronika, du sprichst mir in allen Punkten aus der Seele und in die Seele – so ein schöner Artikel, so nahbar und umsetzbar, ich bin sehr begeistert und sehr berührt, weil ich in diesem Moment eigentlich ALLES davon brauche.
Herzensgrüße, Silke
Liebe Silke, vielen lieben Dank. Wenn ich noch einen Tipp dranhängen darf: Fang einfach mal mit einem Punkt an. Kleine Veränderungen und Adjustments nehmen oft schon viel Anspannung raus.
Alles Liebe (und du weißt, wo ich zu finden bin, für mehr Unterstützung) <3
Tolle Tipps, abseits der ‚Schönheitsreparaturen‘, wenn es eigentlich etwas ganz anderes braucht. D nehme ich gern ein paar Inspirationen mit, danke!
Dann tut der Beitrag, was ich mir gewünscht hab. Vielen Dank, liebe Julia!
Liebe Veronika, meinen Vorschreiberinnen schließe ich mich vollumfänglich an! 😉 Danke für das Zitieren! Ich finde, dass Deine und meine Tipps sich wunderbar ergänzen. Wir sollten uns unbedingt selbstfürsorgend zusammentun!
Liebe Sabine, vielen lieben Dank. Ich finde auch, dass deine Anleitung und meine Tipp-Sammlung sich supertoll ergänzen. Und jaaaaaaaaaaaaaaa <3 let´s cocreate wunderbare Dinge!
Ein wundervoller Blogartikel. Danke für diese Aufteilung und die vielen Beispiele. Klasse!
Wie schön, dass die Beispiele ankommen. Das freut mich sehr.
Mega! Da war einiges dabei, was ich unter Selbstfürsorge so gar nicht auf dem Schirm hatte! Hab gleich mal was getrunken, mich gestreckt und mir dickere Socken angezogen. Das schien ich sonst immer auf „gleich“!
hahaha, das „mach ich gleich, erst noch xy“ kenn ich auch so gut. Da streck ich mich doch auch gleich mal.
Ich dachte, schon wieder ein Artikel über „Schaumbäder und oooooohhhhhhmmmm“, aber du hast ordentlich mit dem Selbstfürsorge-Klischee aufgeräumt! Herzlichen Dank für diesen tollen Beitrag. Noch bevor ich zu Ende gelesen hatte, habe ich mir gleich ein großes Glas Wasser geholt und nächste Woche mache ich einen Termin für eine Vorsorgeuntersuchung aus!
LG – Uli
Liebe Veronika
Mir gefällt es sehr, dass du für Körper, Geist und Seele Tipps aufführst. Ist ja alles miteinander verbunden! Deine Sprache, die Worte, die du benutzt finde ich sehr auflockernd und ich musste immer wieder schmunzeln.